Es gibt Bilder, da reagiert dein Gehirn auf die Reize des Sehnervs mit einer Kaskade von Befehlen an deine empfindlichsten Körperteile. Und plötzlich fühlst du das, was du gerade gesehen hast, mit allen Sinnen. Als hättest du es gerade mit deinem eigenen Körper erlebt. Extase flutet durch deine Nervenbahnen und es wird nass; du musst schlucken. Und dann kommt die Ernüchterung: Es ist nur ein Bild. Und du weißt: Du wirst sie nie erreichen: diese Wurst!
Du schluckst heftig. Versuchst deine Geschmackspapillen zu beruhigen und die Speicheldrüsen zu schließen. Aber es gelingt nur mühsam. Du klickst weg. Wartest. Haust zitternd auf den Back-Button. Prägst dir jede Nuance des Bildes ein. Denn du wirst davon träumen. Von der dunklen Farbe, die dir den wilden Inhalt verspricht; vom Kontrast des Schimmels, der von langer Lagerung erzählt; vom Licht auf dem Glas im Hintergrund, das die konservierende Fettschicht und das zarte, tierische Fruchtfleisch akzentuiert verbindet; von den Zitronen, die Frische versprechen und vom Bastkörbchen, dem warmen Holz und den Schnüren, die das Hausgemachte bezeugen. Ein feuchter Traum.
Das Bild ist ein Gemälde. Und jetzt hängt es in meiner virtuellen Galerie. Neben all den Sinneseindrücken, die sich in meiner schon so lange währenden Wurstsucht in mein Hirn graviert haben. Danke, Küchenteufel!
Doch. Mehr Worscht.
Bitte, bitte.
Nichts geht über Worscht.