Anläßlich des 20. Jahrestages der Wiedervereinigung kam meine liebste Ossifreundin auf die glorreiche Idee, mich mit ein bisschen Ostalgie zu erfreuen. Selbige treibt ja mittlerweile seltsame Blüten. Die merkwürdigste ist ein Trabi-Senf, hergestellt in der altehrwürdigen Altenburger Senfmanufaktur. Altenburger Senf ist ja schon lecker, aber was die Macher dazu getrieben haben mag, ausgerechnet blauen Senf anzubieten, bleibt ein Rätsel. Offenbar gab es den Trabant vorzugsweise in diesem schrecklichen Cyan-Farbton. Da liegt wohl der Gag nahe, einen eben solchen Senf herzustellen. Um es kurz zu machen: Das geht gar nicht! Die Farbkombination mit z.B. Fleischwurst tut weniger im Gaumen weh denn in den Augen. Und so verwundert es auch nicht, dass das Zeig auch gar nicht schmeckt. Nicht mal ansatzweise nach Senf. Und scharf schon gar nicht. Vermutlich haben die Altenburger nicht mal selber probiert, was sie da angerührt haben. Den Mitarbeitern an den Bändern werden wahrscheinlich die Augen verbunden, damit sie das Elend nicht sehen müssen, was sie da fabrizieren.
Netterweise wird der Senf im Bundle mit einem Modell des Trabant ausgeliefert. So bleibt dem Kind im Manne wenigstens der Spieltrieb. Und es hat ja auch was für sich, wenn der Aufziehmotor den Blechboliden (war der im Original nicht aus Plaste?) mit Karacho in die Fleischwurst treibt, dass die blaue Brühe nur so spritzt. Ich entschuldige mich schon mal bei den Fleischwurstherstellern. Man spielt ja auch nicht mit Essen. Der Ehre halber sei eingestanden, dass es eine Supermarktfleischwurst war. Da ist das nicht so schlimm. 😉