„1x umrühren bitte“ vom kochtopf ruft dieser Tage im Blog-Event Kochen „ohne“ dazu auf, Rezepte zu bloggen, die „ohne“ eine Zutat auskommen müssen. Man stelle sich vor: Unverhofft steht ein Veganer vor der Türe und begehrt, von deinen begnadeten Spaghetti Bolognese kosten zu wollen. Was also tun? Klar: Das Fleisch muss raus. Und so kochst du dann eine Tomatensauce. – Äh, und das soll ich bloggen?! Oder gar Spaghetti ohne Spaghetti?! Milchreis ohne Reis?! Wurstsuppe ohne Wurst?!
Hey – das ist es! Wurstsuppe, bei uns auch Worschdsubb genannt, ist eine Spezialität für Kenner. An sich gar keine Suppe, sondern die Brühe, in der Wurst gesotten wird. Wenn in der Nachbarschaft hausgeschlachtet wurde, war mein Vater schon ganz spitz darauf. Ein guter Metzger wusste um das Begehr und ließ so manche Wurst – zusätzlich zum normalen Schwund – in der Brühe platzen. Bevor der Kessel dann ausgeschüttet wurde, kamen die Gourmets wie Ratten aus den Löchern und füllten sich in Milchkannen den Sud ab – gratis natürlich. Mein Vater wartete immer bis fast zum Schluss, denn unten lockte der Bodensatz: köstliche Wurstbrocken und -Krümel, die der Suppe eine fast sämige Konsistenz verliehen. Schon eine halbe Ewigkeit habe ich diese Köstlichkeit nicht mehr genießen dürfen.
Hier das Rezept (selbstverständlich ohne Wurst) für 4 Personen:
Zutaten:
2 Liter Wasser
1 TL Salz
3 Lorbeerblätter
2 Nelken
5 Wacholderbeeren
1 Chili
Zucker, Pfeffer, Muskat und ein Spritzer Maggi
Zubereitung:
Wasser in einem großen Topf auf 100 Grad Celsius erhitzen. Wenn es zu wallen anfängt, Gewürze dazu geben. Umrühren. 15 Minuten bei 80 Grad Celsius simmern lassen. Mit Zucker, Pfeffer und Maggi abschmecken. Suppe durch ein Leinentuch abseihen und sofort heiß servieren. Dazu passen Croutons ohne Weißbrot.
Tip: Den Teller vorher nicht mit einer Knoblauchzehe einreiben (Variante ohne Knoblauch). Auch ohne feingewiegte Petersilie köstlich.
Ähnliches habe ich die letzten Wochen oft gekocht. OHNE sämtliche Gewürze allerdings. Dann auch OHNE Löffel konsumiert sondern nur inhaliert. Danke für das Rezept!
Vegane Worschtsupp. Das ist der Durchbruch.
Köstliches Rezept. Für mich als Vegetarierin eine Herausforderung. Ich werde es nachkochen ohne Nachzukochen.
Nimm dir aber ein bisschen Zeit dafür, Päm. Es ist ziemlich zeitaufwändig …
Da ich auch so meine Probleme mit dem Event habe …. selten so gelacht!!!! :-))
Aber:
Da kann kein Maggi drin sein, die Worschdsubb mit ohne Worschd hätte dann eine andere Farbe als die auf dem Bild. Oder ist sie auch ohne Maggi ???
Aber nein: Es ist nur eine Spur Maggi drin. Ich wollte nicht überwürzen, damit die fehlende, köstliche Wurstnote nicht zu sehr überdeckt wird.
Das Foto überzeugt zwar durch eine gewisse saubere Ästhetik, aber das Essen wird dann wohl leider auch ohne mich auskommen müssen 😉
Schade: Ohne Dich schmeckt das nun so gar nicht!
Oooch schade! Tja, man kann es eben nicht allen Recht machen. Dabei hatte ich mir solche Mühe mit den Gewürzen gegeben.
Wow, was für ein toller Beitrag zu diesem wirklich bizarren Thema!
Danke für die Blumen. Ich werde sie als Deko nutzen. Ganz dezent natürlich.