Beim shopblogger habe ich den Link zu einem Blog gefunden, der mich einfach erschüttert hat. Das Thema Wegwerfgesellschaft ist ja geradezu wörtlich in aller Munde. Aber hier, auf dem Blog 48-ein Selbstversuch wird sehr krass deutlich, welche Auswüchse das nimmt. Die bekennende Freeganerin (wiki erklärt das hier) schreibt in einer Mail:
Mach ich eigentlich schon ueber 15 Jahre, und was ich da im Laufe der Zeit gesehen habe ist schon ziemlich heftig. Allerdings gehe ich nicht Nachts mit meinem Waegelchen los, sondern einmal in der Woche zu meinem Vollsortimenter hier an die Rampe (Agreement mit der Marktleitung) um das zu retten, was weggeworfen wird (zumindest einen Teil davon). Hauptanliegen: Obst und Gemuese fuer die Tiere.
Und jetzt kommt das was nicht weitererzaehlt werden darf: Da fällt soviel an, das wir (4 Personen) und die Tiere locker damit eine Woche bis zur nächsten Rampenfahrt auskommen.
Warum ich dir das schreibe? Ich habe das angefallene, für den Müll bestimmte Warenangebot dokumentiert und jede Woche ein Bild davon gemacht – über das ganze letzte Jahr. Vielleicht macht eine solche Bilderstrecke auch die Menschen ein wenig sensibel.
Der aus einer einzigen Seite bestehende Blog zeigt die wöchentlichen Karrenladungen voller Lebensmittel, die diese Frau für sich, Ihre Familie und ihre Tiere aus dem Müll gerettet hat. Es ist nur ein Bruchteil dessen, was wirklich jeden Tag sinnlos vernichtet wird, während auch hier bei uns Menschen hungern.
Mein Blog mag von Völlerei und Genußsucht geprägt sein. Aber ich will meine verfetteten kleinen Äuglein auch nicht schließen vor diesen kranken Mechanismen unserer Gesellschaft. Und deshalb gehört der Link zu diesem erschütternden Blog auch hier her. Mit Tucholsky kann ich da nur treffend sagen: Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!