Neulich zeigte uns RTL fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf einen Sonntagnachmittagssendeplatz eine merkwürdige Show, die ein innovatives Produkt kreieren wollte. Gewonnen hatte ein Wurst im Brezelteigmantel. Wenn meine Oma noch leben würde, hätte sie gefragt, was das denn „widder fer bleede Ferz“ seien. Denn so eine Wurst hatte sie schon anno dunnemals selber gemacht. Würstchen im Schlafrock hieß das in den 50ern und galt als tres chic! Nun also die Innovation des 3. Jahrtausends: Die Wurst in der Brezel. Neugierig war ich ja schon. Und als sie bei Edeka endlich im Tiefkühlregal landete, lag sie kurz darauf bei mir im Ofen. Heraus kam, wie sollte es auch anders sein, eine labbrige Laugenstange mit einer fast belanglosen Wurst, die gegen den Laugenteig kaum eine Chance hatte. Da halfen auch die paar Splitter Käse nichts mehr, die da als Topping oben drauf thronte.
Mich hat das so geärgert, dass ich mir umgehend tiefgekühlte Laugenstangen kaufte und wunderbar würzige Lammbratwürste dazu. Nach 15 Minuten waren die Stangen soweit aufgetaut, dass ich sie zu einer dünnen Wurst rollen und um die Lammbratwürste wickeln konnte. Passte wie abgemessen. Salz und Kümmel drauf und ab in den Ofen. Jaaaa, DAS war ne Wurst! Krosser Teig mit würzigem Würstchen, so wie es sein soll. Lässt sich natürlich prima variieren. Mit ein bisschen Geschick wird die Wurst längs halbiert und mit Senf bestrichen. Oder mit Bacon oder Käse umwickelt. Oder mit Sauerkraut umhüllt. Oder … oder… oder…
Ein toller Snack. Ohne Hype. Dafür mit Geschmack.
Hey Henning, deine Lammwurstv im Schlafrock sieht lecker aus und wird auch mal probiert!